Der "Fehlerteufel"
Sehr, sehr oft hatte ich mein neues Gedicht Korrektur gelesen
Jede Zeile, jedes Wort war schön am richtigen Platz gewesen
Fühlte Glück, viel Freude und Erschöpfung zu gleichen Teilen
Denn untereinander gereiht standen viele, gleich lange Zeilen
Zufrieden und selig schlief ich tief und fest wie ein Murmeltier
Ahnte nichts vom teuflischen Treiben und heimlichem Pläsier
Doch morgens beim Anblick auf die frischen, lyrischen Zeilen
Sah ich mich schon wieder korrigierend am Laptop verweilen
Denn wieder hat er des Nachts heimlich die Buchstaben vertauscht
Sicher grinsend und kichernd, ich hätte ihn sehr gern mal belauscht
Es fehlten die Kommas oder waren plötzlich an der falschen Stelle
Gewiss besitzt er einen Duden, um einzurichten diese Fehlerquelle
Wie er wohl aussieht? Sicher ist er flink und von kleiner Statur
Munter, frech und hat bestimmt eine schwarze, strubbelige Frisur
Trägt er rote Kleidung und nennt zwei kleine Hörner sein Eigen?
Tanzen sie gar zu zweit einen wilden Laptop-Tastatur-Reigen?
Er, der „Fehlerteufel“ weiß es, ist mir und anderen gut bekannt
In der Mythologie wird er auch gern der Beelzebub genannt
Sein Name ist mir egal, ob „Irgendwer“ oder „der Sowieso“
Wäre Schluss mit dem Unfug, wäre ich täglich heiter und froh